Besuch eines Bauernhofes und des Bergader Käsewerkes
Bevor Hubert Aiwanger seinen vielumjubelten Auftritt im Bierzelt in Otting hatte, besuchte er noch in Waging den Bauernhof von Sepp Egger und das Bergader Käsewerk. Da er ja selber einen landwirtschaftlichen Betrieb hat, war es für den bayerischen Wirtschaftsminister kein Neuland, das er bei der Egger – Familie besuchte. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Freien Wähler Waging, Martin Dandl, stellte Sepp Egger kurz seinen Betrieb vor: ca. 80 Milchkühe, 60 ha Grün- und Ackerland, um den Milchbetrieb aufrechterhalten zu können. Nachdem der Hof 1960 aus der Ortsmitte Wagings in das westliche Freiland aussiedelte, betreibt nun die dritte Generation die Landwirtschaft. Ob es eine nachfolgende vierte Generation geben wird? Diese Frage kann zum derzeitigen Moment noch nicht beantwortet werden. Beim Rundgang ließ sich Hubert Aiwanger gerne die Arbeitsweise des Egger-Hofes erklären und stellte entweder fachliche Fragen auch an die begleitenden regionalen Politiker/innen oder antwortete kompetent auf Fragen zum Prinzip Tierwohl, Gülleausbringung, Schleppschläuche, Freilaufställe, Fütterung, etc. Man merkte ihm an, das ist sein Metier, hier fühlt er sich wohl. Leider blieb nicht mehr viel Zeit für den liebevoll hergerichteten Imbiss, denn die nächsten Termine warteten schon.
In Begleitung von Polizeibussen, zivilen Polizisten und seiner persönlichen Security ging es weiter zum Käsewerk Bergader. Felix Kress, jetzt in der vierten Generation in leitender Position, stellte in einem bebilderten Vortrag seinen Betrieb vor. 1902 wurde das Käsewerk von seinem Urgroßvater Basil Weixler gegründet und dann weitergeführt von seinen Großeltern Charlotte und Waldemar Steffl und nach seiner Mutter Beatrix Kress ist nun er an der Firmenspitze. Etwa 1100 Landwirte liefern, unter strengen Qualitätskontrollen, die Milch für die Herstellung der bekannten Käsesorten wie Edelpilz, Bavaria blu, Bergbauernkäse oder verschiedene Almkäsesorten. Mehr als 500 Medaillen der DLG zeugen von der Qualität des Käses aus Waging. Für eine ausführliche Diskussion mit Hubert Aiwanger blieb auch hier nicht sehr viel Zeit, denn das brechend volle Bierzelt in Otting wartet schon mit einiger Verspätung auf den Redner des Abends. Dennoch konnte der Politiker zu einigen brennenden Fragen seine Position abgeben wie zum Beispiel die Lohnkostenentwicklung in Bayern, Bekämpfung des Fachkräftemangels, Abbau der Bürokratie bei Baumaßnahmen oder Vorschläge für nachhaltige Produktion. Aufgrund des Zeitdruckes war es aber leider nicht möglich, bei diesen komplexen Themen tiefer zu gehen und so mussten sich die Zuhörer mit relativ allgemeinen Antworten zufriedengeben.
Schnell im Gehen noch ein fein hergerichtetes Canapeé in den Mund geschoben, dann ging es flott weiter nach Otting ins Bierzelt, wo dann Hubert Aiwanger mit kleiner Verspätung seinen großen Auftritt hatte.